„Tantra ist keine Religion, denn eine Religion bedeutet im Wesentlichen: Für das Göttliche, gegen das Animalische – jede Religion schafft auf diese Weise Teil eines Konflikts. Tantra ist keine Kampftechnik, es ist eine Technik zur Transformation. Es kämpft nicht mit dem Tier, es ist nicht für das Heilige, es ist gegen jeden Dualismus. Es ist nicht für oder gegen etwas. Es erschafft einfach eine dritte Kraft in dir, ein drittes Zentrum, wo du weder ein Tier noch ein Heiliger bist. In Tantra ist dieser dritte Punkt Advaita, dieser dritte Punkt ist Nicht-Dualität.
Tantra sagt, du kannst die Einheit nicht erreichen, wenn du mit der Dualität kämpfst. Du kannst einen nicht-dualen Punkt nicht erreichen, wenn du eine Seite im Kampf der Dualitäten wählst. Wenn du wählst, wirst du die Einheit nicht erlangen, nur durch unvoreingenommenes Zeuge-Sein.
Dies ist grundlegend für Tantra, und deswegen wurde Tantra nie richtig verstanden. Es hat unter langen, Jahrhunderte alten Missverständnissen gelitten, denn, wenn Tantra sagt, es ist nicht gegen das Animalische, denkst du sofort, Tantra ist gegen das Göttliche.
In Wahrheit ist Tantra für unvoreingenommenes Beobachten. Sei nicht mit dem Tier, sei nicht mit dem Heiligen identifiziert, und schaffe keinen Konflikt. Tritt ein wenig zurück, geh ein wenig zur Seite, lege einen Abstand zwischen dich und diese Dualität, und werde zur dritten Kraft, zum Beobachter, von dort aus kannst du das Tier und den Heiligen sehen.“
Osho, The Book of Secrets, Talk #59
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